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Dorfgeschichte

Die erste bekannte Urkunde über den Ort datiert von 1177 und betrifft ein hier bestehendes Kloster, das der Hl. Maria geweiht war.

Zunächst wohl von Mönchen geführt, sind ab 1220 Augustinerinnen urkundlich belegt. 1298 wurde das Kloster nach Glindfeld verlegt. Möglicherweise hat sich das Kloster aus einem hier an der uralten Heidenstraße befindlichen Hospiz entwickelt. Standort des Klosters war, wo heute die Kirche steht. Die Klosterkirche war nach Erkenntnissen und Auswertungen von Ausgrabungen eine dreischiffige Basilika mit anschließendem Kreuzgang und Klostergebäuden. 1499 wird der Hl. Laurentius als Kirchenpatron aufgeführt. Die Kirche war auch weiterhin als Wallfahrtsort bekannt, wo ein Gnadenbild der Muttergottes verehrt wurde. Diese Statue wurde 1967 wieder entdeckt, restauriert und ist jetzt in der Kirche zu sehen.

Die Lage Küstelbergs an der “Heidenstraße”, einer in frühen Jahrhunderten viel genutzten Handelsstraße von Köln, Olpe, Winterberg, Küstelberg, Kassel nach Leipzig und die weiteren östlichen Regionen, trug zur weiteren Entwicklung des Ortes bei. Hier in Küstelberg teilte sich der Weg in zwei Stränge um den Schloßberg. Die Heidenstraße war auch Teil des Jacobusweges, dem Pilgerpfad nach Santiago de Compostela. Mit der Zunahme der Städte wuchs im 14. und 15. Jahrhundert die Bedeutung dieses Fernhandelsweges. Küstelberg wurde zu einer stark frequentierten Vorspannstation.  Damit wurde der Ort auch Stapelplatz für sauerländische Erzeugnisse. So entstand hier im ältesten Haus Küstelbergs – Haus Ewers – ein Rastplatz für Kaufleute, Fuhrleute und Pferde. In diesem Haus hat dann auch im 19. Jahrhundert Henriette Davidis Teile ihres bekannten Kochbuches geschrieben und zwei Gerichte nach Küstelberg benannt.

Berühmt sind auch die Küstelberger Pferdemärkte zu Pfingsten und Laurentius geworden. Sie waren ein im ganzen Sauerland bekannter Treffpunkt für Bauern, Händler und Zigeuner. Für die 1964 aufgegebenen Pferdemärkte wird seit 1966 ein Schützenfest gefeiert. Mit dem Bau besserere Straßen und insbesondere der Eisenbahnen im 19. Jahrhundert verlor dann die Heidenstraße ihre große Bedeutung, so daß es auch in Küstelberg ruhiger wurde. 1902 wurde zur Erschließung der Region die “Kleinbahn Steinhelle-Medebach” gebaut, eine Schmalspurbahn mit 0,75 m Spurbreite. Zwischen Küstelberg und Wissinghausen wurde wegen der topographischen Lage die berühmte Spitzkehre in Form eines Z gebaut. 1952 wurde die Bahnstrecke stillgelegt. Teile der alten Bahntrasse sind heute noch erkennbar. Hier in Küstelberg erreichte die Bahn ihren höchsten Punkt mit 666m auf der 36 km langen Strecke. 1969 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde mit den Orten des damaligen Amtes Medebach zur Großgemeinde Stadt Medebach zusammengefaßt.

Der Ort lag in früheren Jahrhunderten an dem uralten Fernhandelsweg von Köln nach Leipzig und weiter, der “Heidenstraße”. Diese Lage hat die Geschichte des Ortes wesentlich geprägt.

Historische Daten

1177
erstmals erwähnt in einer Urkunde, die eine Schenkung an das Kloster Küstelberg betraf. Spätere Ausgrabungen haben ergeben, dass das Kloster dort stand, wo heute die Kirche steht. Nach den Rekonstruktionen aufgefundener Mauerreste handelte es sich dabei um eine 3-schiffige Basilika mit anschließendem Kreuzgang und Klostergebäuden.

1298
wird dieses Kloster, das zuletzt von Augustinerinnen geführt wird, nach Glindfeld verlegt, wo es später von Kreuzherren übernommen und bis zur Säkularisation 1803 bestanden hat.

Aber auch nach der Verlegung des Klosters behält Küstelberg seine Bedeutung durch die Lage an der Heidenstraße. Hier in Küstelberg teilt sich der Weg in 2 Strecken östlich und südlich des Schlossberges.

1320
erhalten die Einwohner Küstelbergs durch den Marschall Robert von Virneburg das Privileg, ihre Rechtsangelegenheiten vor einem “Burggericht” zu regeln.
Durch die Lage an der Grenze zwischen dem Fürstentum Waldeck und dem Erzbistum Köln ist es jahrhundertelang zu Fehden und Übergriffen gekommen.

ab 1400
nahm der Verkehr auf der Heidenstrasse durch das Aufblühen des Fernhandels zu. Küstelberg entwickelte sich dadurch zu einem bekannten und wichtigen Rastplatz für Kaufleute, Fuhrleute und Pferde. Hinzu kamen Vorspanndienste, die von hier in beide Richtungen geleistet wurden.

Auch nach dem Wegzug des Klosters blieb der Ort ein viel besuchter Wallfahrtsort. Hier wurde eine Gnadenbild der Mutter Gottes verehrt, das dann später verschollen ging, 1967 wieder entdeckt, restauriert und jetzt in der Kirche aufgestellt worden ist.
Aus den Wallfahrten und begünstigt durch die Lage entwickelten sich Pferdemärkte, die 2x jährlich ein Anziehungspunkt für Bauern und Händler waren und bis 1964 bestanden. Ab 1966 wird dafür ein Schützenfest gefeiert.

1618 – 1648
Der 30-jährige Krieg hat auch die hiesige Gegend schwer getroffen und tiefe Wunden geschlagen. Doch auch hier brachte die Lage an der Heidenstrasse langsam wieder Handel und Betrieb in den Ort und führte damit wieder zum Aufblühen.
Insbesondere der jetzige Hof Ewers – früher Padberg – war die Seele des Dorfes und entwickelte sich zu einem bekannten Rast- und Gasthof mit eigener Bier- und Branntweinbrennerei. Im 19. Jhd. hat hier Henriette Davidis Teile ihres berühmten Kochbuches geschrieben.

1806
wurde der hiesige Raum dem Großherzogtum Hessen-Darmstadt zugeteilt.

1815
kam das Gebiet durch die beim Wiener Kongress beschlossene Gebietsänderung zum Königstum Preussen.

1833
hat in dem o.g. Hof Padberg der damalige Kronprinz von Preussen, Friedrich Wilhelm, seinen Geburtstag gefeiert. Er war der spätere König Friedrich Wilhelm der IV, der von 1840 – 1857 als Preussenkönig regierte und Vorgänger des späteren deutschen Kaisers Wilhelm dem I war.

ab 1850
entstand eine neue Kirche, neue Häuser sowie ein Speicher für die Handelsware

1902
wird zur besseren Verkehrserschließung der gesamten Region die “Kleinbahn Steinhelle – Medebach” gebaut, eine Schmalspurbahn mit 0,75 m Spurbreite. Bekannt wird sie auch durch die zwischen Küstelberg und Wissinghausen notwendige Spitzkehre in Form eines Z.

1952
wird die Bahnstrecke stillgelegt. An vielen Stellen ist die alte Trassenführung heute noch deutlich sichtbar.

1969
wird die bis dahin selbständige Gemeinde mit den Orten des früheren Amtes Medebach zur Großgemeinde Medebach zusammengefaßt.

1983
Gewinn der Goldmedallie auf Landesebene im Rahmen des Wettbewerbs “Unser Dorf soll schöner werden”

 

Historische Fotos

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